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Schwäbischer Albverein
Jahresausflug 2011 zum Schloss Linderhof und nach Mittenwald
Die Spuren von
König Ludwig II und Mathias Klotz, dem Begründer der Mittenwalder
Geigenbauerzunft zu suchen, machten sich am 11. September 50 Wanderfreunde (
mehr Plätze hatte der Bus leider nicht) bei herrlichem Sommerwetter in aller Herrgottsfrühe zum diesjährigen
Jahresausflugs der Ortsgruppe Ebersbach des Schwäbischen Albvereins auf den
Weg. Nachdem die ersten Kilometer auf
der Autobahn überwunden waren, wurde man so langsam richtig wach und begann die
immer reizvollere Landschaft zu
genießen. Blumenpracht, Bergwelt und der Plansee machten die etwas lange Fahrt
doch sehr abwechslungsreich bis schließlich das Schloss Linderhof erreicht
wurde. Genügend Zeit blieb, um sich den Schlossgarten anzusehen und die
Wasserfontänen zu bewundern ehe das 1878 fertiggestellte relativ kleine
Schloss, das einzige, das Ludwig II. vollendete und auch tatsächlich sehr
häufig bewohnte, besichtigt wurde. Was
man im Park schon ahnte, wurde uns von
unserem professionellen Führer bestätigt. Der Bayernkönig hatte sich
hier ein Versailles nachbauen wollen. Leider konnte Schloss und Gartenanlage auch in der
verkleinerten Version -von Carl von Effner 1868 entworfen-, nicht nach dem französischen Vorbild
realisiert werden. Aufgrund der naturgegebenen Größenausdehnung des Areals
reichte der Platz nicht aus. War die mit
Stuck und Säulen reich verzierte Fassade des Gebäudes bereits eine Augenweide,
so wurde man von der Üppigkeit der Innenräume fast erschlagen. Für die
romantisch veranlagten Teilnehmer war nach der Schlossführung und einem kleinen
Anstieg im Park das Eintauchen in die Felsengrotte ein wahrer Genuss. Mit
Lichteffekten, künstlichem Wasserfall und Wagnerklängen wurde der Betrachter in
die Lebensweise eines Königs versetzt, der sich überwiegend der Kunst
verschrieben hatte. Nach so viel Kultur wollte dann auch der Körper sein Recht.
Man kehrte im Schlosshotel Linderhof zur Mittagsrast ein. Der von vielen
hungrigen Teilnehmern bestellte Schweinebraten mundete sehr und wurde fast als
Völlerei empfunden. Aber auch alle anderen waren mit ihrem Essen zufrieden. Der
Start in die zweite Tageshälfte konnte beginnen. Das Ziel war jetzt die
Geigenbauerstadt Mittenwald. Mathias Klotz hatte, aus Italien kommend, diesem
Ort durch sein handwerkliches Geschick zum Wohlstand verholfen. Es gelang ihm
besonders schöne und wohlklingende Streichinstrumente herzustellen. Durch dieses Städtchen führte die „Ente“ an
beeindruckenden Häusern mit Lüftelmalerei und besonders schönem Fachwerk
vorbei, bevor alle ausschwärmten, den Ort selbst zu entdecken oder bei einem
Getränk oder Eisbecher den wunderbaren Tag ausklingen zu lassen.
Zugegeben,
Sonnenschein und Superwetter tragen viel zum Gelingen eines Ausflugs bei. Doch
Vorarbeit und die Organisation kann es nicht ersetzen. Darum danke ich an
dieser Stelle meinem Vorbereitungsteam noch einmal für ihre Mühe, diesen Tag
für alle Beteiligten zu einem Erlebnis werden zu lassen. Natürlich gehören zu
diesem Gelingen auch unsere Wanderfreunde, die an diesem schönen Sonntag mit
guter Laune teilgenommen hatten und so den Einsatz der Ehepaare Seidl und
Golisch belohnten.
--gl--
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